Halloween, Allerseelen, Totensonntag oder Tag der Toten? 6 Fragen für Kinder
Falls Sie mit Ihren Kindern darüber sprechen werden, finden Sie hier einige interessante Infos und Tipps, was Sie ihnen sagen und wonach Sie sie fragen können!
„Du bist aber ein hässliches Mädchen, wenn du so weinst! Es war doch nur ein Eis!", empörte sich eine der Mütter vor dem Eisstand. Ihre Tochter stand vor einem traurigen Häufchen Erdbeereis, der auf dem heißen Fußweg schmolz, und aus ihren Augen liefen die Tränen.
Die Mutter an diesem Stand war sicher weder die erste noch die letzte, die einen derartigen Satz gesagt hat. Oft haben wir Angst vor Emotionen, weil wir nicht wissen, wie wir reagieren sollen. Vielleicht versuchen wir deshalb, das Weinen erst einmal zu beruhigen, die Wut zu unterdrücken und die Situation wieder in den „grünen“ Bereich zu bringen.
Wie wir mit Emotionen umgehen, beruht weitgehend auf dem, was wir in unserer Kindheit gelernt haben. Wir haben aufgepasst, welche Emotionen bei unseren Eltern willkommen sind und welche wir verbergen oder am besten gar nicht spüren sollen. Unsere Eltern wiederum haben es von ihren Eltern gelernt und so weiter. Man braucht da keinen Schuldigen zu suchen – es gibt keinen. Doch was wir tun können, ist, unseren Umgang mit Emotionen zu ändern und unseren Kindern einen neuen, gesünderen Umgang mit ihnen zu vermitteln.
Schließlich sind wir es, die unsere Kinder beeinflussen können. Und auch sie haben eine Superkraft: auf das hinzuweisen, was wir tief im Innersten immer noch nicht ganz verarbeitet haben. Deshalb können uns ihre Gefühlsäußerungen aufregen oder irritieren. Sie erinnern uns an unseren eigenen Schmerz und verdrängten Kummer. Man muss sich aber bewusstwerden, dass sie das nicht absichtlich tun, sondern sogar behilflich sein können.
Wo müssen wir ansetzen, wenn wir einen gesünderen Umgang mit Emotionen anstreben? Wie können wir effektiv mit ihnen arbeiten und das auch unseren Kindern beibringen?
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Und wie ist die Sache mit dem kleinen Mädchen aus der Einleitung ausgegangen?
Der Anblick des unglücklichen Mädchens versetzte ihrer Mutter einen Stich. Für sie selbst war es nur Eis, aber für das Mädchen in diesem Moment eine gewaltige Katastrophe. Sie erinnerte sich daran, wie traurig sie früher war, wenn ihr ein Eis heruntergefallen ist. Sie umarmte ihre Tochter ganz fest und wartete, bis sie sich ausgeweint hatte. „Es tut mir leid“, flüsterte sie ihr ins Ohr und streichelte ihr Haar, „auch dir tut es leid, nicht wahr?“ Das Mädchen nickte. „Und es ärgert mich...“ „Würde es helfen, wenn wir zu Hause neues Eis machen?“, schlug die Mutter vor. Das kleine Mädchen dachte einen Moment lang nach und wischte sich dann mit dem Handrücken die Tränen ab. „Darf ich mir die Geschmacksrichtung aussuchen?“ „Abgemacht! Und davor machen wir eine Kissenschlacht, um die Wut komplett loszuwerden“, sagte die Mutter. Auch sie war ein wenig verärgert über die Aufmerksamkeit, die der Vorfall mit dem Eis auf sich gezogen hatte. Aber eine gute Kissenschlacht vertrieb all den Ärger und die Traurigkeit. Und das selbstgemachte Erdbeereis war perfekt – beide genossen es mit einem breiten Lächeln im Gesicht.