Auf einem großen Bauernhof ging der Hühnermama ein Küken verloren. Den ganzen Tag pickte das Kleine zufrieden in der Erde herum und war so darauf konzentriert, dass es am Abend weder seine Geschwister noch seine Mama mehr in der Nähe sah. Kurz gesagt – alle waren bereits längst auf dem Heimweg und das Küken hatten sie anscheinend ganz vergessen. Denn auf der Suche nach Essen hatte es sich viel zu weit von den anderen entfernt.
„Wie finde ich jetzt nur den Weg nach Hause? Ich kenne diese Gegend doch gar nicht und alles ist so riesengroß“, dachte das verängstigte Küken. Da kam ihm auf einmal ein großer, dunkler Schatten entgegen. Es war das Pferd des Bauern, welches gerade von der Weide zurückkam.
„Wie kann ich dir helfen, Kleines?“, sprach das Pferd zu dem verängstigten Küken.
„Ich glaube, ich habe mich verlaufen. Nein, ich habe mich ganz sicher verlaufen und bin schon sehr müde“, gähnte das Küken. „Den ganzen Tag habe ich auf dem Hof nach Essen gesucht, und jetzt, zur Schlafenszeit, bin ich sooo weit weg von zu Hause. Ich weiß ja nicht einmal, wo mein Zuhause ist.“
Das Pferd bot ihm gleich seine Hilfe an: „Du kannst gern hier bei mir im Stall übernachten, wenn du willst. Platz ist mehr als genug.“
Auf der Farm machte sich allmählich die abendliche Dämmerung breit. Die Grillen spielten den Tieren auf dem Bauernhof eine angenehme Melodie zur guten Nacht. Also stimmte das Küken zu und folgte dem Pferd in den Stall. Doch der Holzboden dort war hart und kalt.
„Hast du denn kein warmes und weiches Plätzchen?“, fragte das Küken.
Das Pferd wieherte verwundert. „Ein warmes, weiches Plätzchen? Wozu denn?“, fragte es verwundert. „Stell dich einfach hier in die Ecke und schlaf!“, befahl das Pferd entschlossen, da…