Neu im Kindergarten – 7 Tipps, die Wunder wirken

Neu im Kindergarten – 7 Tipps, die Wunder wirken

Wie jeder weiß, werden unsere Kinder nicht von heute auf morgen selbständig und erwachsen. Auch wir Eltern können uns nicht wie durch Magie über Nacht auf diese Veränderung einstellen. Wir alle können uns jedoch diesen großen Schritt etwas leichter machen.

Der Start in den Kindergarten stellt eine enorme Veränderung für die ganze Familie dar. Das Kind erwartet eine völlig neue Umgebung, in der es ohne Eltern und um einiges selbständiger als gewohnt zurechtkommen muss. Es muss sich mit neuen Regeln vertraut machen und lernen, wie man Kontakte in einer größeren Gruppe von Kindern knüpft. Wie können wir Eltern ihm die Umstellung etwas leichter machen? Wir haben drei der häufigsten Fragen sowie einige nützliche Tipps für Sie zusammengestellt.

Wann ist mein Kind eingewöhnt?

Beginnen wir gleich mit der schwierigsten Frage. Manche Kinder freuen sich über die Gesellschaft gleichaltriger Spielgenossen, für andere ist es dagegen ein großer Schock, selbst wenn sie früher jeden Tag auf den Spielplatz gegangen sind. Jedes Kind ist von zu Hause an andere Herangehensweisen gewöhnt und hat seine ganz individuelle Persönlichkeit. Das eine darf lernen, mehr Rücksicht zu nehmen, das andere wiederum, sich auf gesunde Art durchzusetzen.

So gut wie alle Kindergärten bieten heutzutage die Möglichkeit einer sanften Eingewöhnung. In den meisten Einrichtungen können die Eltern einige Tage lang bei den Kindern im Gruppenraum dabei sein. Zu Beginn bleibt das Kind nur ein bis zwei Stunden im Kindergarten und mit jedem Tag wird diese Zeit dann gesteigert. Suchen Sie das Gespräch mit den ErzieherInnen – auch sie werden sich darüber freuen, wenn Sie ihnen einige Tipps und Tricks für den Umgang mit Ihrem Kind verraten. Falls im Kindergarten irgendein Problem auftreten sollte, schildern Sie ihnen, wie Sie zu Hause vorgehen. Lesen Sie auch die Aushänge und fragen Sie, welches Programm die Kinder in den nächsten Tagen erwartet, damit Sie zu Hause darüber sprechen und Ihr Kind so darauf vorbereiten können. 

Sich verabschieden oder leise davonschleichen?

„Geben Sie Ihr Kind einfach ab und verschwinden Sie, es wird schon damit klarkommen!“ Auch wenn Sie vielleicht noch einige solcher Ratschläge hören werden, lassen Sie sich davon nicht verunsichern. Wenn alles so entspannt wie möglich verlaufen soll, muss Ihr Kind sich sicher fühlen. Es kann noch gar nicht richtig begreifen, was ein Kindergarten überhaupt ist und dass es dort mehrere Stunden ohne Sie verbringen wird. Sprechen Sie mit ihm darüber, beschreiben Sie ihm, was es erwartet, und sichern Sie ihm Ihre Liebe zu.

Für uns sind viele Dinge selbstverständlich – schließlich bleibt unser Kind ja nicht auf immer und ewig im Kindergarten. Aber ein kleines Kind braucht die Bestätigung seiner Eltern. Es muss wissen, dass Sie es weiterhin lieben, dass auch Sie die Zeit im Kindergarten als etwas Schönes ansehen und dass Sie sich beim Abholen auf es freuen werden. Erklären Sie Ihrem Kind, wann Sie genau losgehen („Ich helfe dir, die Schuhe auszuziehen, wir verstauen deine Sachen in deinem Fach, wir geben uns einen ordentlichen Abschiedskuss und dann bringt dich Lina zum Gruppenraum und ich winke dir noch hinterher.“) und sagen Sie ihnen, wann sie zurückkommen („Wenn du mit dem Mittagessen fertig bist, werde ich schon hier bei der Garderobe auf dich warten“). Halten Sie alles genauso ein, wie Sie es versprochen haben. Schließlich will niemand, dass die eigenen Kinder das Vertrauen in einen verlieren. Lassen Sie sich von eventuellen Tränen nicht beunruhigen und trösten Sie Ihr Kind, aber ziehen Sie gleichzeitig die Verabschiedung nicht unnötig in die Länge.

Warum ist mein Kind zu Hause wie ausgewechselt?

Große Veränderungen im Leben bringen eine ganze Reihe von Emotionen mit sich und für Kinder sind sie, wie auch manchmal für uns Erwachsene, nur schwer zu bewältigen. Manche Kinder weigern sich ganz einfach, in den Kindergarten zu gehen. Bei anderen wirkt es wiederum so, als wäre alles in Ordnung, aber trotzdem stehen die Kinder unter Stress. Das Kind, vom dem Sie bisher kaum einen Pieps gehört haben, beginnt jetzt wegen scheinbarer Kleinigkeiten zu weinen, macht ins Bett, klagt über Kopf- oder Bauchschmerzen oder zerstört seine Spielsachen… Oft bekämpfen wir nur die Symptome und die wahre Ursache entgeht uns. Egal, wie Ihr Kind sich auch verhält, es ist gut, wenn Sie ihn im Umgang mit seinen Gefühlen unterstützen. Spielen Sie seine Probleme nicht herunter, sondern helfen Sie ihm, Lösungen zu finden. Lassen Sie Tränen zu – sie sind Balsam für die Seele.

Kinder können erst dann richtig entspannen, wenn sie sich sicher und geborgen fühlen. Deswegen hören wir von der Bezugsperson, wie unkompliziert unser Mariechen im Kindergarten ist, dabei gibt es zu Hause eine Szene nach der anderen – das heißt: in der sicheren Umgebung kann sie ihren Emotionen freien Lauf lassen. Es ist nicht einfach, aber wenn wir uns bewusst machen, dass es eigentlich unser Privileg ist (eine seltsame Vorstellung, nicht wahr?), wird es uns leichter fallen, diese Situation anzunehmen und unsere Kinder im Umgang mit ihren Emotionen zu unterstützen.

7 Tipps

Die Sieben gilt in Märchen als magische Zahl. Deshalb haben wir zum Schluss sieben magische Tipps für Sie, die Ihnen helfen werden, mit der Tatsache umzugehen, dass Ihr kleiner Engel, den Sie vor Kurzem nicht eine Sekunde allein lassen konnten, schon bald in den Kindergarten gehen wird.

  • Geben Sie zu, dass die neue Situation auch in Ihnen Ängste und Sorgen auslöst. Nur auf diese Art können Sie beginnen, diese aufzulösen. Sie können auch probieren, ob Ihr Kind lieber mit dem anderen Elternteil zum Kindergarten geht. Möglicherweise kann er oder sie mit der Situation besser umgehen und strahlt mehr Ruhe auf Ihr Kind aus.
  • Sprechen Sie nie schlecht über den Kindergarten. Wenn Sie wollen, dass Ihr Kind eine positive Beziehung zum Kindergarten aufbaut, dürfen Sie ihn mit nichts Negativem in Verbindung bringen, im Gegenteil: Sprechen Sie mit Ihrem Kind über ihm bekannte Kinder, die gerne in den Kindergarten gehen, oder erzählen Sie ihm, wie es Ihnen selbst im Kindergarten gefallen hat, was Sie dort alles gelernt haben und welche Freundschaften Sie geschlossen haben.
  • Unterhaltet euch und spielt zusammen. Fragen Sie Ihr Kind, warum es gerne in den Kindergarten gehen will oder warum es lieber zu Hause bleiben will. Auch wenn Sie dies vielleicht selbst oft erlebt haben, versuchen Sie nicht mit Floskeln zu reagieren wie „Ist doch alles halb so schlimm!“, sondern seien Sie einfach nur für Ihr Kind da und fragen Sie weiter. Vielleicht kommen Sie so dem Grund für seine Angst vor dem Kindergarten auf die Spur und können ihm dabei helfen, das Problem zu lösen. Oft ist es für Kinder schon eine große Hilfe, wenn sie das Gefühl haben, dass sie nicht allein sind. Die meisten Kinder spielen Situation auch gerne wieder und wieder durch. Sie können sich das zunutze machen, indem Sie Situationen aus der Kita mit Handpuppen oder Plüschtieren nachspielen. Auf diesem Weg können Sie Ihrem Kind zeigen, was es in dem Kindergarten erwartet, und gleichzeitig in der Rolle des Zuschauers herausfinden, wie Ihr Kind den Kindergarten wahrnimmt.
  • Strahlen Sie Sicherheit aus und stärken Sie die Eltern-Kind-Bindung. Der Kindergarten stellt die erste große Trennung von den Eltern dar. Versichern Sie Ihrem Kind, dass Sie es weiterhin sehr lieben. Ziehen Sie mit der Bezugsperson an einem Strang, damit Ihr Kind sieht, dass Sie ihr vertrauen und dass auch Ihr Kind, sich auf sie verlassen kann, wenn Sie nicht da sind. Manchmal ist es im Kindergarten auch erlaubt, ein Kuscheltier mitzubringen. Viele Eltern sind auch von diesem Trick begeistert: Malen Sie sich und Ihrem Kind ein winziges Herz auf die Handfläche. Dann „ladet“ es zusammen auf, indem ihr euch an der Hand haltet. Wenn Ihr Kind allein ist, kann es das Herz drücken und fühlt sich dann mit Ihnen auch über die Distanz verbunden.
  • Fördern Sie seine Selbständigkeit. Wählen Sie Kleidung und Schuhe, die Ihr Kind leicht an- und ausziehen kann. Vergewissern Sie sich, dass es allein essen und trinken, Hände waschen, auf die Toilette gehen und Treppen steigen kann. Erklären Sie ihm, wie man um Hilfe bittet, und sprechen Sie mit ihm auch darüber, dass es keine Angst davor haben muss, um Hilfe zu bitten.
  • Schenken Sie Ihrem Kind viel Liebe. Sie brauchen keine Angst zu haben, es zu verhätscheln. Es wird für Ihr Kind leichter, wenn es weiß, dass es sich eine Weile in seiner Selbständigkeit ausprobieren und sich danach wieder an Sie kuscheln kann. Sprich, wenn es spürt, dass Sie immer für es da sind.
  • Genießt die gemeinsame Zeit. Es wird jetzt vielleicht etwas schwieriger, aber vergessen Sie nicht, regelmäßig Eltern-Kind-Zeiten einzuplanen. Kocht zusammen ein leckeres Abendessen. Macht es euch bequem und lest zusammen eine schöne Geschichte. Am Wochenende unternehmt gemeinsam einen Ausflug.

Viel Erfolg!

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