Vier Zeitalter waren schon vergangen, in denen sich die Menschen immer mehr von der paradiesischen Unschuld entfernten und Not und Schlechtigkeit immer mehr zunahmen. Als nun das fünfte Menschengeschlecht auf Erden hauste, kam Zeus, dem Weltenherrscher, die Kunde von der außerordentlichen Grausamkeit der Menschen zu Ohren. Die Könige quälten ihre Untertanen oder versklavten sie, bis diese zugrunde gingen, von der harten Arbeit zu Tode erschöpft. Wenn jemand gegen die strengen Gesetze verstieß, musste er in einer Arena mit wilden Tigern um sein Leben kämpfen. Die Herrscher übertrafen sich in ihren Grausamkeiten und ihre Taten waren so entsetzlich, dass Zeus die Gerüchte zunächst gar nicht glauben konnte. Daher beschloss er, die Erde in menschlicher Gestalt aufzusuchen, um die Wahrheit zu erfahren. Dort musste er feststellen, dass die Wahrheit noch viel schlimmer war als das, was man ihm im Olymp berichtet hatte.
Der Tropfen, der das Fass schließlich zum Überlaufen brachte, war ein Besuch im Palast des Königs Lykaon. Zeus sah dessen unendliche Erbarmungslosigkeit und beschloss, sich zu erkennen zu geben. Als Zeus seine Göttlichkeit offenbarte, warf sich die Menge vor ihm auf die Knie, doch Lykaon spottete nur über ihn.
„Dann wollen wir mal sehen, ob du ein einfacher Sterblicher oder ein Gott bist!“ sprach Lykaon verächtlich und beschloss, den Gott auf die Probe zu stellen.
Er ließ einen seiner Diener umbringen und setzte dem Fremden dessen Fleisch zum Nachtmahl vor. Doch Zeus durchschaute das sofort und sein Zorn war grenzenlos. Er schleuderte Blitze um sich und ließ Lykaons Palast niederbrennen. Bestürzt entfloh der König ins Freie und glaubte, sich so vor dem zornigen Gott retten zu können. Doch Zeus verwandelte ihn in einen wilden Wolf und ließ ihn im Wald verschwinden.
Als Zeus in den Olymp zurückkehrte, hatte er vor, die ganze Menschheit zu vernichten.…