Finnische Volksgeschichte
Die vier Meister
In der Einheit liegt die Kraft. Dieses Volksmärchen erzählt uns, wie wir auch die größten Schwierigkeiten überwinden können, wenn wir uns für eine gute Sache zusammenschließen.
Die Geschichte, die ich euch erzählen werde, ist schon sehr alt. Wenn Geschichten so alt wie Menschen wären, hätte diese schneeweiße Haare und Falten tiefer als ein Graben. Sie geschah angeblich in längst vergangenen Zeiten, an die sich niemand von uns erinnern kann, im alten Griechenland.
Schon zu diesen alten Zeiten lebten Menschen auf der Erde, doch sie hatten noch nicht so viele Fertigkeiten. Sie hatten kein Feuer, das sie wärmte und an dem sie hätten Fleisch braten können. Sie wussten nicht, wie man Felder bestellte und konnten keine Tiere züchten. Und natürlich konnten sie weder lesen noch schreiben oder gar rechnen. Sie lebten in Armut und beteten zu den großen Göttern.
Die griechischen Götter bewohnten einen hohen und gefürchteten Berg namens Olymp. Es gefiel ihnen, dass man sie bewunderte. Die meisten von ihnen fanden es gut, dass die Menschen so klein und machtlos waren. Sie waren auf die Götter angewiesen, hatten nichts und wussten fast gar nichts. Und so sollte es nach Ansicht der Götter auch bleiben.
Doch zu den Göttern gehörte auch Prometheus. Er war ein Nachkomme der allerersten Götter, gutherzig und unglaublich mutig. Als einziger Gott entschied er sich, nicht auf dem Olymp zu wohnen, sondern unter den gewöhnlichen Menschen auf der Erde. Und als er sah, in welcher Not die Menschen lebten, bekam er Mitleid und beschloss, ihnen zu helfen.
Aber wie wollte er das tun? Er stahl den Göttern das Feuer und schenkte es den Menschen. Er brachte ihnen bei, wie sie Felder bestellen und Tiere züchten konnten. Und er lehrte sie auch das Lesen, Schreiben und Rechnen.
Die Menschen wurden durch die neuen Kenntnisse unglaublich klug. Dadurch waren sie viel weniger abhängig und wurden sozusagen erwachsen. Einige Zeit lebten sie in Glück und Wohlstand. Doch je besser…