Es gab ein fernes Land, in dem es fast keine Hügel gab. Nur flache Felder und schöne Wiesen und Seen erstreckten sich über dieses Land. An einem dieser Seen befand sich eine große, majestätische Eiche. Sie musste dort bereits seit Ewigkeiten gewachsen sein, denn sie hatte einen starken, festen Stamm und ihre Krone war dicht und voller Zweige. Die Eiche war sehr stolz auf ihre Stärke und Schönheit. Und deswegen erinnerte sie alle daran, dass sie der schönste und stärkste Baum war.
„Niemand kann es mit mir aufnehmen und niemand wĂĽrde wagen, es zu versuchen“, sagte sie häufig, um alle zu beeindrucken und sie daran zu erinnern, wie stark und schön sie war.
In der Nähe, am Ufer des Sees, wuchs auch Schilfrohr. Die Eiche nahm nie viel Notiz davon, weil das Schilfrohr schlank, ruhig und still war. Es verlangte nie Aufmerksamkeit und raschelte mit seinen Blättern nur leise im Wind. Und es bot auch Schutz für kleine Tiere, die sich in dessen Schatten sicher fühlten.
Eines Tages kam ein starker Wind ins Land. Er heulte bedrohlich und zerstörte alles, was ihm im Weg stand. Die Äste an den Bäumen brachen, als wären sie Streichhölzer. Und sogar die Dächer von Häusern riss er ab und sie flogen herum, während Fensterrahmen knallten und die Fensterscheiben brachen. Jeder versteckte sich, so gut er konnte.
Als der Sturm zum See kam, stand die Eiche stolz und kämpfte gegen den Wind. Bisher hatte nichts diese riesige, majestätische Eiche bedrohen können und so glaubte sie, dass sie selbst diesem bösen Wind standhalten konnte. Aber der Wind an diesem Tag war stärker als je zuvor.
Nach einem harten Kampf wurde die Eiche aus ihren Wurzeln gerissen und fiel zu Boden. Als der zerbrochene Baum auf dem Boden lag, bemerkte er das…