Es war einmal ein Junge namens Jacus, der lebte in einem kleinen Dorf in Polen. Aber meistens nannte man ihn den Neugierigen. Denn Jacus wollte immer mehr wissen als alle anderen. Er interessierte sich für alles, vom Brotbacken bis zum Bäumefällen. Und was ihm am meisten gefiel, waren die Geschichten von Helden und klugen Menschen, die Großes vollbracht hatten.
Damals gab es noch keine Fernseher und die einfachen Leute konnten nicht viel lesen. So saßen die Menschen abends oft zusammen, um beim Knistern des Feuers allen möglichen Geschichten zuzuhören.
An diesem Abend war eine sehr alte Frau an der Reihe. Es hieß, sie sei in ihrer Jugend durch die ganze Welt gereist. Dabei hatte sie Dinge gesehen, von denen die anderen Dorfbewohner nicht einmal zu träumen wagten. Alle hatten es sich gemütlich gemacht und sahen in die Flammen. Die Frau begann zu erzählen:
„Die Mittsommernacht ist die kĂĽrzeste Nacht des Jahres. Und in dieser Nacht soll der Farn mitten im dunklen Wald blĂĽhen. Und das ist kein gewöhnlicher Farn! Seine golden schimmernde BlĂĽte wird demjenigen, der sie findet, jeden Wunsch erfĂĽllen“, sagte die alte Frau geheimnisvoll.
Die anderen Dorfbewohner achteten nicht mehr auf das Flackern des Feuers. Sie lauschten nur mehr der Erzählung der alten Frau. Eine magische Farnblume! Wenn sie nur eine dieser Blumen finden könnten!
Auch unser lieber Jacus hörte mit Begeisterung zu. Und er beschloss, dass er sich in der Mittsommernacht auf die Suche nach einem solchen Farn machen würde.
„Die Zauberblume verschwindet jedoch mit dem ersten Hahnenschrei“, fuhr die alte Frau fort, „und nicht jeder kann sie finden. Sie wird von allen Bäumen und Lebewesen des Waldes bewacht. Nur gute und gerechte Menschen können sie finden. Und noch eine Besonderheit ist mit der Blume verbunden: Wer sie findet, darf den erworbenen Reichtum…