In einem abgelegenen Dorf in Afrika lebten zwei unzertrennliche Freunde. Die beiden waren gleich alt, wohnten direkt nebeneinander und wuchsen zusammen auf. Ihr kleines Dorf war wie eine Familie. Alle halfen sich immer gegenseitig und waren füreinander da, weil das nächstgelegene Dorf drei Tagesmärsche weit entfernt lag.
Das Einzige, was um das Dorf herum zu hören war, war das Getose des Ozeans, der in hohen Wellen gegen die felsige Küste prallte. Hier, mitten im Nirgendwo, waren die Dorfbewohner so sehr aufeinander angewiesen, dass sie viel, viel enger befreundet waren als Menschen in der Großstadt.
Mit den Jahren waren die zwei Nachbarsjungen die allerbesten Freunde geworden. Alles machten sie gemeinsam. Sie spielten zusammen, lernten zusammen und halfen einander bei allen lästigen Pflichten, zu denen sie keine Lust hatten. Auch alberne Streiche spielten sich die frechen Jungen gegenseitig. Abwechselnd schmuggelten sie zum Beispiel Tiere ins Zimmer des anderen. Erst tauchte irgendwo eine Schlange auf und dann revanchierte sich der andere mit einer Maus, die aus dem Nichts hervor huschte. Beide fanden das unglaublich lustig.
Sie verbrachten ihre ganze Kindheit miteinander. Und auf einmal waren sie, ohne es zu merken, erwachsen geworden. Als junge Männer lernten sie zwei liebe Frauen kennen und verliebten sich in sie. Beide Freunde heirateten, gründeten eine Familie und hatten ein glückliches Leben.
Jeder von ihnen baute ein Haus. Damit sie sich jeden Tag treffen konnten, bauten sie die Häuser auf derselben Straße, genau gegenüber voneinander. So konnten sie sich immer bei allem unterstützen. Dank der gegenseitigen Hilfe dauerte es nicht lange, da waren die Häuser fast fertig. Wenn sie heute zusammen das Dach des einen deckten, dann hackten sie am Tag darauf das Holz für den Zaun des anderen.
Bei allem halfen sie sich: ob beim Rasenmähen oder beim Heckenschneiden. Und jeden Tag bedankte sich…