Am Rande eines Waldes stand einst ein alter, wilder Apfelbaum. Die Sonne wärmte ihn Tag für Tag, was seinen alten Zweigen guttat. Er war schon fast vollständig mit Moos bewachsen, und niemand hätte vermutet, dass in der Krone dieses Baumes eine Insektenschule verborgen war.
Tatsächlich! Zwischen den Zweigen des Baumes versteckten sich winzig kleine Klassenzimmer. In einer der Klassen lernten die Spinnen, feine Netze zu spinnen, in einer anderen wiederum glitzerten bunte Käfer. In der dritten Klasse hüpften athletische Grashüpfer und Grillen hin und her. Und ganz oben waren alle Bestäuber untergebracht.
FĂĽr alle kleinen Insektenkinder war der wilde Apfelbaum wie ein zweites Zuhause und sie kĂĽmmerten sich um ihren Baum, so gut sie nur konnten. Kein Wunder also, dass dieser Apfelbaum fĂĽr seine kleinen SchĂĽler als Belohnung die meisten Ă„pfel in der ganzen Umgebung trug.
In der Klasse der Bestäuber herrschte heute ein lautes Summen. Die kleinen Bienen, Wespen und Schwebefliegen zeichneten gerade Bilder von Blumen auf trockene Blätter.
„Jedes Insekt muss die Blumen in- und auswendig kennen!“, ermahnte sie ihre Lehrerin, die strenge Frau Wespe. „Primeln, Klee, ApfelblĂĽten, Löwenzahn...“
Die Hummel Brummel sah ihren Mitschülern dabei zu, wie sie mit ihren Beinchen geschickt Blätter, Stängel und Blüten malten. Sie bemerkte, dass die geschickten Bienen-Zwillinge ihre Bilder schon fast fertig hatten.
„Brummel, du zappelst ja schon wieder herum!“, ermahnte sie Frau Wespe. „Dabei hast du doch erst ein paar Striche gemalt!“
Brummel beugte sich schnell wieder über ihr Bild. Aber was war das! Zwischen den Zweigen des alten Apfelbaumes kitzelte sie die Sonne am Rücken. Sie schaute sich um. Die Sonnenstrahlen, die durch die Blätter fielen, funkelten so wunderschön. Also sah Brummel einige Zeit dem Spiel der Sonnenstrahlen zu.
Gleich danach drang das Plätschern einer Quelle an ihr Ohr. Ach, nach…