In der städtischen Schule machte sich eine Schulklasse auf den Weg in die Bibliothek. Die Kinder plapperten unterwegs munter durcheinander, jedes Paar, das sich an den Händen hielt, etwas anderes und alle gleichzeitig... So bewegte sich dieser laute Kinderschwarm langsam, aber sicher in Richtung Bibliothek. Die Umgebung interessierte sie nicht sonderlich, da sie diesen
Weg ja schon hunderte Male gegangen waren. Immer das gleiche Gras, die gleichen Bäume...
Doch nach der Ankunft in der Bibliothek änderte sich alles. Gleich an der Tür der majestätischen Bibliothek wurden sie von den Damen aus der Bibliothek zur Ruhe gemahnt.
„Pst, nun beruhigt euch, Kinder“, sagte auch ihre Lehrerin mit dem Finger an den Lippen.
Und die Kinder beruhigten sich schließlich, wenn auch ungern. Zuerst erklärten ihnen die Bibliothekarinnen, wie es in einer Bibliothek zugeht, und dann konnten sich die Kinder selbst alle Bücher ansehen. Und wenn ihnen eins gefällt, können sie es sich ausleihen und mit nach Hause nehmen. Alle waren begeistert, nur der kleine Josef nicht sonderlich.
„Magst du keine BĂĽcher?“, fragte die Bibliothekarin, als sie merkte, dass Josef irgendwie verloren aussah.
„Ich mag keine Buchstaben“, entgegnete er mit gesenktem Kopf.
Auch in der Schule mied er sie, so gut er konnte. Sie tanzten nämlich vor seinen Augen herum und bewegten sich ständig, man konnte sie nur schwer fangen und richtig lesen. Deshalb wurde er von den anderen oft ausgelacht.
„Dann schau dir doch die BilderbĂĽcher an, bestimmt findest du ein interessantes Buch“, sagte die Dame, nahm Josef bei der Hand und fĂĽhrte ihn zum Regal mit den BilderbĂĽchern.
Josef tat so, als würde er etwas suchen, doch in Wirklichkeit wäre er lieber nach Hause gegangen. Als er so durch die Regale streifte, stieß er mit dem Ellbogen an ein Buch, das aus dem Regal herausragte. Und…