Diese Geschichte spielt in längst vergangenen Zeiten, als manche Dinge noch eine außergewöhnliche Macht hatten. Wie etwa ein Spiegel, den einst ein böser Zauberer mit seiner Zauberkraft bis hoch in den Himmel tragen wollte. Er hatte vor, die Menschen eitel und aus der Welt einen dunklen Ort zu machen. Doch plötzlich konnte er ihn nicht mehr halten und er entglitt seinen Händen. Hinab stürzte der Spiegel zur Erde, wo er in unzählige Stücke zersprang.
Dort, wo der Spiegel zerbrochen war, lag ein Städtchen, in dem zwei Freunde, ein Junge und ein Mädchen lebten. Der Junge hieß Robert und das Mädchen Annalena. Sie wohnten gleich nebeneinander in ihren Häusern und waren unzertrennlich. Sie spielten zusammen, vertrauten einander Geheimisse an und ab und zu stellten sie auch etwas Verrücktes an. Doch am stärksten verband sie ein Garten, um den sich beide mit Liebe kümmerten.
An einem Wintertag bewarfen sie einander mit Schneebällen. Draußen war es kalt, aber die beiden hatten Spaß an der Schneeballschlacht und fühlten die Kälte nicht. Doch Annalena konnte nicht wissen, dass in ihrem Schneeball ein paar Glaskörner steckten, die von dem Zauberspiegel stammten. Kaum wurde Robert von ihrem Schneeball getroffen, hörte er auf zu lachen.
Er sah Annalena böse an und sagte: „Es ist scheußlich kalt, ich gehe lieber nach Hause. Und du bist nicht mehr meine Freundin!“. Dann drehte er sich um und lief fort.
„Robert, so warte doch!“, rief ihm Annalena nach. „Komm zu mir und wir werden heiße Schokolade trinken, die magst du doch so gern“, versuchte sie ihren Freund zu besänftigen. Sie dachte, dass er ihr böse war wegen dem letzten Schneeball, mit dem sie ihn getroffen hatte. Doch Robert beachtete sie nicht mehr. Enttäuscht kehrte Annalena nach Hause zurück und überlegte, was plötzlich in ihren besten Freund gefahren war.
Es vergingen…