Durch das Schulfenster klang das Klimpern eines Klaviers.
„Mir macht das keinen SpaĂź mehr!“, rief Matthias, fegte die Noten vom Tisch und sprang energisch vom Klavierhocker auf. Diesen schrecklichen Mann auf dem Notenheft wollte er nie wieder sehen!
Der Lehrer schwieg. Er wusste, dass Matthias gerne Klavier spielte. Doch wenn etwas nicht auf Anhieb klappte, machte ihn das sehr wĂĽtend. EinfĂĽhlsam reichte er seinem SchĂĽler eine kleine Kugel.
„Hier, nimm und stärke dich.“
Matthias wickelte die Kugel aus und biss hinein. „Das schmeckt so gut! Was ist das? Schokolade? Und Marzipan?“
„Richtig: Marzipan aus Pistazien, Nougat und Schokolade. Schmeckt gar nicht schlecht, oder? Das sind Mozartkugeln“, erklärte sein Lehrer mit einem Lächeln. „FĂĽr heute machen wir mit dem Klavierspielen Schluss – deine Finger und dein Kopf mĂĽssen sich erstmal ein wenig ausruhen. Willst du noch eine auf den Weg mitnehmen?“, fragte er und bot Matthias eine weitere Kugel an. Der steckte sie dankend ein und lief schnell hinaus, um noch ein paar Stunden Sonnenschein zu genieĂźen.
Es war schon fast Zeit fĂĽrs Abendessen, als Matthias schlieĂźlich nach Hause kam. Die Kugel mit dem Mozartbild legte er auf den Tisch in seinem Zimmer und vergaĂź sie dann. Erst als er schlafen gehen wollte, fiel sein Blick wieder auf sie.
„Gute Nacht, Herr Mozart“, rief er und deutete eine kecke Verbeugung an. Dann kuschelte er sich in seine Bettdecke und schlief ein.
Plötzlich wurde Matthias durch sanfte Klaviertöne aufgeweckt. Wie spät konnte es nur sein? Draußen war es pechschwarz und durch die Türritze drang nicht ein einziger Lichtfunken. Seine Eltern mussten also auch schon zu Bett gegangen sein.
Vorsichtig setzte sich Matthias im Bett auf. Bestimmt träume ich nur, dachte er.
„Nein, du träumst nicht…“, widersprach da eine sanfte männliche Stimme. Mit einem Mal…