Theresa war ein fröhliches Mädchen, doch in letzter Zeit war sie nicht ganz sie selbst. Auch heute schmiss sie ihren Schulranzen wütend in die Ecke.
„Theresa, was ist denn los?“, wollte ihre Mama wissen.
„Mami, nächste Woche komme ich in die neue Klasse, oder?“
Theresas Mama wusste sofort, was ihre Tochter bedrückte. Theresa lernte gerne Sprachen und so hatten sie entschieden, dass sie in die Sprachenklasse wechseln sollte. Doch dieser Wechsel brachte einige große Veränderungen mit sich.
„Dort werde ich niemanden kennen“, schluchzte das Mädchen. Die Vorstellung, in eine unbekannte Klasse zu gehen und alle Freunde zu verlieren, machte ihr Angst.
Ihre Mama lächelte. „WeiĂźt du, es gab mal eine andere Theresa, die auch viele Fremdsprachen konnte! Sie hat ebenfalls viele groĂźe Veränderungen erlebt. Trotzdem hatte sie keine Angst – sie hat sie sich sogar selbst ausgesucht“.
Theresa konnte es nicht fassen. Wie konnte jemand Veränderungen mögen und dazu noch solche unangenehmen?
Ihre Mama nahm sie an der Hand und setzte sich mit ihr aufs Sofa. Dann begann sie zu erzählen:
„Die kleine Theresa wurde im Jahr 1717 geboren. Damals war es noch ungewöhnlich, dass Mädchen in die Schule gingen – oft gingen nicht einmal die Jungen dorthin. Die einfachen Leute konnten sich ein Studium nicht leisten und statt die Kinder in die Schule zu schicken, nahmen sie sie mit aufs Feld. Aber Theresa war kein gewöhnliches Mädchen. Sie war eine Prinzessin.
Ihr Papa war ein mächtiger Herrscher: Karl VI. Als Kaiser des Römischen Reiches regierte er viele Länder und so lernte Theresa Latein, Französisch, Deutsch, Italienisch, Ungarisch und Spanisch. Gleichzeitig studierte sie Geschichte und Religion, Zeichnen, Musik und Tanz.“
„Wow, die konnte aber viele Sprachen! Vielleicht werde ich ja auch einmal wie sie“, träumte Theresa. Die unangenehmen Gedanken an die neue…