Es war einmal ein reicher Mann, der sich sehr langweilte. Und so ließ er verkünden, dass er demjenigen einen Sack voller Goldstücke geben wolle, der es schafft, sich eine Lügengeschichte auszudenken, die er nicht glauben kann. Er befahl seinem Knecht Hans, ihm sogleich einen Sack voll Gold zu bringen. In seinem prächtigen Haus versammelten sich von nun an Leute aus der ganzen Umgebung und sie logen, dass sich die Balken bogen, aber jeder musste schließlich unverrichteter Dinge abziehen, weil der Reiche behauptete, dass seine Geschichte durchaus wahr sein könnten.
Hans hatte im Hintergrund gestanden, allen Geschichten zugehört und ihm war eine Idee gekommen. Er nahm all seinen Mut zusammen und fragte den Herrn, ob auch er sein Glück versuchen dürfe.
„Mein Junge, erzähle, was auch immer du willst”, willigte der Herr ein.
Und Hans fing an zu erzählen: „Ich war einmal im Himmel und dort war es sehr angenehm. Nach einiger Zeit wurde mir jedoch langweilig und ich wollte auf die Erde zurĂĽckkehren.”
„Das glaube ich ja alles, weiter! Sowas passiert doch jeden Tag!”, nickte der Herr und gähnte gelangweilt.
Hans fuhr fort: „Doch ich wusste keinen Weg, wie ich vom Himmel wieder herunterkommen soll. Also habe ich alle Stricke und Seile, die es im Himmel gab, zusammengebunden und lieĂź mich daran herab.”
Der Herr kratzte sich nur am Bauch und nickte – diese Geschichte war durchaus glaubwĂĽrdig.
„Aber die Stricke und Seile reichten nicht bis zur Erde, deshalb blieb mir nichts anderes ĂĽbrig, als aus der riesigen Höhe herunterzuspringen, und dabei bin ich bis zu den Ohren im Schlamm versunken.”
Auch dies schien dem Herrn glaubhaft zu sein, doch Hans fuhr fort:
„Ich schrie aus Leibeskräften, jemand möge mich herausziehen, und tatsächlich bekam ich Hilfe. Nach einer Weile kam ein Hirte vorbei, der den ganzen Tag…