Vor langer Zeit fuhr auf einer kurzen Strecke in den Bergen der Tut-Tut-Zug. Es war ein sehr langsamer Zug, doch zu der Zeit musste er auch nicht wer weiß wie schnell sein. Meistens fuhren mit ihm nur Familien mit Kindern und die genossen die gemächliche Fahrt. Besonders die Kleinen hingen mit Begeisterung an den Fenstern und betrachteten die wunderschöne Berglandschaft. Da waren Kühe, die auf Almen grasten, Seen voller zappeliger Fische und eine Burgruine, in der einst bestimmt der König höchstpersönlich hauste. Und hier und dort zeigte sich eine Rehmutter mit ihren Kitzen. Das war vielleicht eine herrliche Rundfahrt.
Doch die Zeiten änderten sich und bald wurde alles irgendwie schneller. An vielen Orten gab es jetzt Schnellzüge. Und die brachten die Menschen so schnell von einem Ort zum anderen, dass sie gar keine Zeit hatten, die Fahrt zu genießen. In dieser Eile zieht die Landschaft am Fenster nur so vorbei und zurück bleibt nur ein verschwommenes Bild. Und so fuhr der Tut-Tut-Zug immer seltener, bis er schließlich ganz in den Ruhestand ging.
„Was machen wir nur mit dem alten kleinen Zug?“
„Ab ins Depot mit ihm“, entschied der Eisenbahnvorstand ohne einen Hauch von Dankbarkeit.
Wisst ihr, liebe Kinder, das Depot ist ein Ort, an dem sich die Züge ausruhen. Dort kümmern sich die Fahrzeugmechaniker um sie, damit wir danach wieder sicher mit ihnen fahren können. Doch da mit dem Tut-Tut-Zug keiner mehr fahren wollte, stellten sie ihn in der dunkelsten Ecke ab. Und von dort beobachtete er stumm die dampfenden Schnellzüge.
„Wozu haben sie dich denn hier abgestellt?! Du stehst hier nur im Weg. Sie sollten dich lieber auseinandernehmen und aus deinen Bauteilen einen neuen Schnellzug bauen.“
„Ein neuen Schnellzug? Ha! Von dem möchte ich keine Schraube haben!“
„Du bist einfach ĂĽberflĂĽssig.“ So lachten die supermodernen…