Pavol Dobsinsky
Der teuflische Knecht
Ein Märchen von einem Teufelchen, das einem armen Holzfäller sein letztes Stückchen Brot stiehlt. Als Luzifer davon erfährt, muss das kleine Teufelchen ein Jahr lang für den Holzfäller arbeiten.
In einem fernen Land jenseits der
Sie lebten ihr eigenes, bescheidenes Leben unterhalb des Schlosses. Die einzige Unterhaltung, die sie hatten, war das Treffen auf dem Markt in der Stadt. Es gab immer viele Menschen auf dem
Einmal erschienen zwei schlaue Männer, die sich als Weber ausgaben und direkt zur Burg gehen wollten, um den Kaiser zu sehen. Als die Wachen hörten, dass sie Weber waren, die dem Kaiser neue Stoffe brachten, luden sie die Männer sogleich auf das Schloss ein. Der ganze Hofstaat kam zusammen, um sie mit einer Fanfare zu
„Was bringt ihr mir? Ich hoffe, es ist etwas ganz Besonderes!“, sagte der Kaiser.
Einer der klugen Männer sagte: „Wir werden Ihnen einen Stoff weben, wie ihn die Welt noch nie gesehen
Der Kaiser lächelte
Am nächsten Morgen brachten sie die Weber in die Werkstatt, damit sie anfangen konnten. Sie fragten nach feinster Seide und Fäden aus reinem Gold. Als sie anfingen zu arbeiten, war Tag und Nacht ein lautes Klappern vom Webstuhl aus der Werkstatt zu
Nach einigen Tagen beschloss der Kaiser, seinen besten Berater zu testen. Er schickte ihn, um zu überprüfen, wie viel Stoff schon fertig war. Sein Herz machte einen Sprung vor Freude, als er sich daran erinnerte, dass dumme Leute den Stoff überhaupt nicht sehen konnten. Der Berater kam zur Tür, klopfte zögernd
„Willkommen, Berater“, sagte der Weber und bat ihn herein. Er zeigte auf die leeren Webstühle. „Was denken Sie? Gefällt Ihnen dieser Stoff?“, fragte er.
Der Berater strengte seine Augen an, kniff sie zusammen, konnte aber überhaupt keinen Stoff erkennen. „Vielleicht bin ich wirklich
Nach einiger Zeit sagte er: „Der Stoff? Oh, er ist großartig. So schön und leicht.“
„Und was halten Sie von dem Muster?“, fragte der Weber.
„Sehr
Die Weber machten
Der Berater ging und überlegte auf dem Rückweg, was er dem Kaiser sagen sollte.
„Also, mein lieber Berater, hast du den Stoff gesehen?“, fragte der Kaiser.
„Ja, mein Herr. Er ist wirklich schön. Ich habe noch nie so außergewöhnliche Farben gesehen. Und das Muster! So einzigartig. Ich bin sicher, es wird Ihnen gefallen“, erwiderte der Berater unsicher.
Der Kaiser freute sich sehr über diese
Nach einiger Zeit beschloss der
„Gefällt Ihnen, was Sie
„Oh ja. Er ist unglaublich schön. Ich habe so einen Stoff noch nie in meinem Leben gesehen. Die Farben sind unglaublich. Und er ist so weich!“, schwärmte der Berater. In seinen Gedanken fragte er sich nur, was der Kaiser wohl mit ihm machen würde, wenn er zurückkäme und sagte, er habe keinen Stoff gesehen. Schließlich war er nicht mutig genug um zuzugeben, dass er nichts sehen konnte.
Bald begann das ganze Kaiserreich über diesen erstaunlichen Stoff zu
Eines Tages entschied der Kaiser, dass er den Stoff selbst sehen wollte. Er rief sowohl seine Berater als auch die Diener und Wachen und alle gingen sie gemeinsam in die Werkstatt, um die Stoffe zu sehen. Als sie eintraten, schwärmten die beiden Berater wieder von dem Stoff und obwohl sie auf leere Webstühle zeigten, bewunderten sie ihn immer wieder. Der Kaiser kniff die Augen
„Bin ich wirklich so dumm? Bin ich nicht klug genug, um König zu sein? Das hätte mir noch
„In der Tat bin ich sehr zufrieden mit diesem Stoff“, sagte der Kaiser und sah auf die leeren Webstühle. Und so nickten die Diener und die Wachen anerkennend mit den Köpfen, obwohl sie auf den Webstühlen auch nichts sahen. Keiner von ihnen wollte seine Arbeit verlieren.
„Ich werde nächste Woche bei der Zeremonie ein Gewand aus diesem Stoffe tragen“, freute sich der Kaiser. Die Leute im Raum fingen an zu klatschen und zu
Am Tag vor der Zeremonie in der Stadt begannen die Weber neue Kleider für den Kaiser zu nähen. Sie maßen, schnitten und nähten den unsichtbaren Stoff mit sehr ernsten und konzentrierten Gesichtern, als würden sie es wirklich tun.
Am Morgen kam der Kaiser mit seinen Beratern, um seine neuen Kleider abzuholen.
„Mein Herr, die Kleider sind
Der Kaiser zog sich
„Sie schmeicheln Ihrer Figur wirklich! Und sie passen perfekt zu Ihnen! Die Farben und das Muster sehen wirklich großartig aus“, lobten ihn alle.
„Nun, dann bin ich bereit, bei der Eröffnungsfeier des Stadtfestes vor meinen Untertanen zu erscheinen“, sagte der Kaiser stolz.
Gesagt, getan. So ging er nackt auf die Straßen voller Menschen und stolzierte herum wie ein Pfau.
Die Menge
Niemand wagte es zuzugeben, dass er keine Kleider sah, da niemand zeigen wollte, dass er dumm war.
Aber dann rief ein kleiner Junge aus der Menge: „Aber der Kaiser ist nackt! Er trägt doch überhaupt keine Kleidung!“
Und so flüsterten die Leute langsam darüber, dass der Kaiser nichts anhatte.
Und nach einer Weile rief die ganze Menschenmenge nur noch: „Der Kaiser ist
Der gedemütigte Kaiser begann zu denken: „Aber wie konnten all diese Leute so dumm sein?“
Und da verstand er endlich, dass diese Weber nur gewöhnliche Lügner gewesen waren, die ihn betrogen hatten. Aber was nun? Schande hin oder her, die Feier waren bereits im Gange und er musste seinen majestätischen Spaziergang zu Ende