In einem kleinen Dorf lebten arme Leute, die hatten drei Söhne. Die zwei Älteren waren stramme Kerle, doch nicht besonders fleißig. Der Jüngste hingegen war nicht allzu schlau, dafür aber herzensgut, stark und mutig. Jedermann nannte ihn Dümmling oder Ofenhocker.
Eines Tages ließ der Vater seine drei Söhne zu sich kommen und sprach zu ihnen: „Meine lieben Söhne, ihr seid stattliche Burschen geworden. Es ist an der Zeit, dass ihr in die Welt hinauszieht und dort euer Glück versucht.”
Und so machten sich alle drei schon am nächsten Tag auf den Weg. Lange gingen sie gemeinsam, aber dann kamen sie an einen Kreuzweg. Für eine Weile blieben sie dort stehen und überlegten, wohin sie weitergehen sollen.
Die älteren Brüder schlugen vor, dass sie die zwei breiten, ebenen Straßen nehmen, während der Jüngste den schmalen Waldweg wählen sollte.
Dieser gehorchte und ging den von Büschen überwachsenen Pfad, der durch einen dichten, dunklen Wald führte. Der Ärmste schlug sich durchs Dickicht und war schon arg zerkratzt, als er zu einer großen Lichtung kam. Inmitten dieser Lichtung standen dicht beieinander drei mächtige Bäume mit breiten Ästen. Er beschloss, sich in ihrem Schatten auszuruhen.
Als er dort saß und sich umschaute, erblickte er einen Haufen Felsen und dazwischen eine Art Eingang. Das machte ihn neugierig und er wollte sich die Öffnung näher anschauen. Ei, wahrlich, gut hatte er gesehen! Er ging hinein in einen schmalen Gang, doch kaum war er drinnen, verspürte er große Angst und sein Herz fing an zu pochen. Aber die Neugier war stärker und er ging weiter. Es wurde heller und er erblickte eine Glastür. Dahinter fand er ein kleines Zimmerchen mit gedecktem Tisch und daneben ein Bett. Aber weit und breit keine Menschenseele!
Der Jüngling war nach der langen Reise hungrig und so setzte er sich…