Es waren einmal zwei Brüder, deren Vater starb. Er hinterließ ein Erbe, doch die jungen Männer teilten es nicht gerecht zwischen sich auf. Der Ältere bekam alle Schafe, Pferde und den gesamten Hof. Er ließ den Jüngeren in ein Häuschen nebenan ziehen und überließ ihm nur das, was er nicht für sich selbst wollte: ein paar Krümel, Reste und ein paar armselige Ochsen. Der jüngere Bruder wollte nicht verhungern und so ging er mit seinen Ochsen in den Wald, um Ahornbäume zu fällen. Aus dem Holz machte er Löffel und Teller und verkaufte sie anschließend auf dem Markt. Es ging ihm gut, solange es noch Ahornbäume im Wald gab und er weiterhin seine Waren für den Markt herstellen konnte.
Dann kam er eines Tages in den Wald und konnte keinen Ahornbaum mehr finden. Und als er traurig und suchend den Wald durchstreifte, hörte er auf einmal Schritte. Er versteckte sich schnell und was sah er da? Zwölf stattliche Räuber, jeder mit einer vollgepackten Tasche über der Schulter. Sie hielten vor einem Felsen an und einer von ihnen rief: „Hey, ho – Boden, öffne dich!“
Der Boden grollte wie Donner und bebte, dann knackte der Fels und öffnete sich. Sie warfen alle ihre Taschen in die Öffnung und derselbe Mann rief: „Hey, ho – Boden, schließe dich!“
Der Boden bebte erneut, der Fels knackte, schloss sich und die Männer marschierten dorthin zurück, woher sie gekommen waren. Der junge Mann zögerte nicht. Er wartete eine Weile, bis die Luft rein und niemand mehr in Sicht war, stellte sich vor den Felsen und rief: „Hey, ho – Boden, öffne dich!“
Der Boden bebte, dann knackte der Fels und öffnete sich. Er betrat die Höhle im Felsen und fand dort einen Schatz vor, wie er ihn…