Am Rande des Dorfes stand ein kleines blaues Haus. Darin wohnte ein Junge namens Julian gemeinsam mit seinen Eltern und seinen älteren Geschwistern. Doch es war kein gewöhnliches Haus.
Wenn ihr einmal zu Besuch kämet, würdet ihr dort einige ungewöhnliche Dinge sehen. Zum Eingang führten keine Stufen, sondern eine schräge Rampe. Und im ganzen Haus gab es keine einzige Stufe. Überall war sehr viel Platz, die Gänge waren geräumig und die breiten Türen ohne Schwellen. Aber warum war das blaue Haus so besonders?
Es war ganz für den kleinen Julian gemacht. Julian, dieser blauäugige, blonde kleine Junge, bewegte sich nämlich im Rollstuhl durch das Haus, und ohne Türschwellen oder Stufen konnte er herumfahren, wie er wollte, sogar aus dem Haus auf die Straße hinaus, was sehr wichtig für ihn war.
Julian liebte nämlich Spazierfahrten durch das Dorf. Langsam bewegte er die Räder des Rollstuhls und bemerkte so selbst kleinste Details. Er betrachtete die Häuser, Zäune, Gärten, Garagen, Gehsteige und alles, was sich auf der Straße tat.
An einem Samstagnachmittag ĂĽberredete Julian auch seine Schwester Karin zu einem Spaziergang. Julian war froh, wenn er alles allein schaffen konnte, doch manchmal geriet er an HĂĽrden wie ein geparktes Auto oder einen kaputten Gehsteig. Dann war er fĂĽr Karins Hilfe sehr dankbar.
Draußen war es wirklich sehr heiß und deswegen packten die beiden noch eine Flasche Wasser in ihren Rucksack, den sie an den hinteren Teil des Rollstuhls hängten. Neben der Flasche gab es im Rucksack auch noch ein Regenschutz für den Rollstuhl und eine Kleinigkeit zu essen.
„Karin, los, gib Gas!“, rief Julian. Er liebte es, schnell zu fahren. Also packte Karin den Rollstuhl fest an und schob ihn noch schneller. Julian lachte von einem Ohr zum anderen.
Sie bogen in die neue Gasse rechts…