Hinter dem Fenster verwandelte sich der Tag gerade in den Abend und die untergehende Sonne färbte die Wolken golden und rosa. Mama und Papa räumten das Geschirr vom Abendessen ab. Die kleine Susanne lief mit einem angenehm gefüllten Bäuchlein direkt zu ihren Spielsachen. Sie baute eine Brücke aus Bausteinen, unter der sie mit ihrem Zug hin und her fuhr.
„Susanne, du kannst noch eine Weile spielen und dann ziehen wir dir deinen Schlafanzug an, ja?“, rief ihre Mama.
„Neeein, Mama, ich will keinen Schlafanzug, ich will noch spielen!“, protestierte das Mädchen.
Susanne hatte unlängst ihren vierten Geburtstag gefeiert. Sie hatte schon so lange Haare, dass man sie zu einem dunklen Zopf flechten konnte, und ging bereits über ein Jahr in den Kindergarten. Dort gefiel es ihr sehr gut, weil es dort viele Spielsachen gab und Susanne sehr gerne spielte. Sie baute Türme aus Bausteinen, räumte das Puppenhaus auf und kochte in der Puppenküche. Oder sie malte, baute Schienen für ihren Zug zusammen und trainierte die Plüschtiere. Abend für Abend konnte sie sich einfach nicht von ihren Spielsachen losreißen, und sie ins Bett zu bekommen war eine überaus schwierige Aufgabe. So war es auch heute.
Mama und Papa räumten gemeinsam die KĂĽche auf. „Ich habe dir schon warme Milch gemacht!“, rief Papa.
„Aber ich muss doch noch die BrĂĽcke fertig bauen!“, entgegnete Susanne.
Kurz darauf rief Mama: „Ich habe schon dein Bett vorbereitet und den Schlafanzug bereitgelegt!“
„Aber ich wollte doch noch mein Bild fertig malen!“, versuchte es das Mädchen wieder.
Mama seufzte. Zum GlĂĽck war heute Freitag. Am nächsten Tag mussten sie also nicht in den Kindergarten. „Morgen wollten wir doch in den ZOO, erinnerst du dich? Also husch, husch, ab ins Bett. Du freust dich bestimmt schon, stimmt’s?“
„Ich freue mich auf den…
