Obwohl es noch früh am Morgen war, schien die Sonne bereits gleißend hell auf die trockene Steppe des afrikanischen Kontinents. Ein Jäger des hiesigen Stammes, der schon auf den Beinen war, lag daher im kühlen Schatten einiger Bäume auf der Lauer.
Der Jäger beobachtete eine Herde Gazellen. Er schaute ihnen dabei zu, wie sie auf der riesigen Ebene in Seelenruhe die letzten grünen Blätter suchten, die sie von den Sträuchern rupfen konnten. Nur die zwei größten Männchen wollten keine Blätter finden, sondern ausfechten, wer der Anführer ihrer Herde sein sollte. Und trotz der sengenden Hitze rammten sie ihre Köpfe gegeneinander und ließen ihre spitzen Hörner wie Schwerter aufeinander krachen.
In seinem Versteck verfolgte der Jäger den Zweikampf mit einiger Spannung. Doch dann dachte er daran, welch schwierige Aufgabe er noch zu erledigen hatte: heute hatte der Stammeshäuptling ihm aufgetragen, das Dorf mit Nahrung zu versorgen.
Es gehörte viel Geschick und Übung dazu, eine Gazelle zu erbeuten. Und während seine Augen weiterhin die große Herde verfolgten, machte er seinen Jagdspeer bereit. Er war gerade dabei, die Speerspitze auf einem Stein zu schärfen, da hörte er im Gras plötzlich etwas rascheln. Angestrengt starrte er in die Richtung des Geräusches, konnte zunächst aber rein gar nichts erkennen. Doch dann sah er es.
Ein groĂźes Gepardenweibchen pirschte sich an die Gazellen heran. Einige von ihnen kauten genĂĽsslich vor sich hin und waren ein StĂĽck vom Rest der Herde abgekommen. Dann tollten sie springend durchs Gras und hatten sichtlich SpaĂź dabei – jedoch keine Ahnung, in welcher Gefahr sie sich gerade befanden!
Dann, urplötzlich, sprang der Gepard aus seiner Deckung und landete donnernd auf dem sandigen Boden. Er schnappte die erste Gazelle, die er zu Packen bekam und vergrub seine scharfen Zähne in ihr. In Panik floh der Rest der Herde…