Kurze Gute-Nacht-Geschichten
Es gibt Abende, an denen Kinder nach einem langen Tag ganz müde und erschöpft sind, aber trotzdem nicht auf eine Gutenachtgeschichte verzichten wollen.
Alle Eltern wollen das Beste für ihre Kinder. Sie wünschen sich, dass ihre Kinder glücklich sind und es ihnen im Leben gut ergeht. Aber haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wovon unser Erfolg und unsere Zufriedenheit im Leben eigentlich abhängen? Die Psychologie ist lange davon ausgegangen, dass es in erster Linie unsere rationalen Fähigkeiten sind. Je klüger wir sind, je besser wir die Welt um uns herum verstehen, je bessere Jobs wir bekommen können, je besser wir im Leben zurechtkommen, desto glücklicher sind wir. Doch in den 1990er Jahren kam ein neues Element ins Spiel: die emotionale Intelligenz. Es hat sich sehr schnell gezeigt, dass die emotionale Intelligenz mindestens genauso viel Einfluss auf unsere Zufriedenheit hat wie unser Verstand, wenn nicht sogar mehr.
Emotionale Intelligenz umfasst unsere Fähigkeit, unsere eigenen Emotionen zu verstehen und mit ihnen umzugehen. Dazu gehört aber auch die Fähigkeit, die Emotionen anderer zu erkennen, sich in sie hineinzuversetzen und das eigene Verhalten entsprechend anzupassen sowie Gefühle und Bedürfnisse zu kommunizieren. Obwohl wir wahrscheinlich schon mit bestimmten Voraussetzungen für die Entwicklung der emotionalen Intelligenz geboren werden, können wir sie im Laufe unseres Lebens weiterentwickeln und kultivieren.
Die meisten Informationen über den Umgang mit Emotionen geben wir unbewusst an unsere Kinder weiter. Kinder lernen von uns, indem sie beobachten, wie wir mit unseren eigenen Gefühlen umgehen, wie wir sie ausdrücken, wie wir über sie sprechen und wie wir sie regulieren können. Genauso wichtig ist aber auch, wie wir auf das Erleben der Kinder reagieren. Ob wir ihre Emotionen akzeptieren und ihnen beibringen, mit ihnen umzugehen. Die Akzeptanz von Emotionen, seien es die eigenen oder die der Kinder, ist entscheidend für die Entwicklung der emotionalen Intelligenz. Jede der aufkommenden Emotionen hat ihren Platz und darf nicht übersehen oder unterdrückt werden.
Für das Verständnis von Emotionen ist es sehr zuträglich, wenn wir mit den Kindern über sie und ihre Ursachen sprechen. Als Arbeitsmaterial können normale Alltagssituationen dienen. Sprechen Sie mit den Kindern darüber, was sie so wütend gemacht hat oder warum sie traurig sind. Urteilen Sie nicht über ihr Erleben und werten Sie es nicht ab, sondern hören Sie einfach aufmerksam zu. Wenn es den Kindern schwerfällt, die Situation zu schildern, können Sie ihnen helfen und Ihre eigene Perspektive einbringen. Sprechen Sie auch über Ihre Gefühle und die Gründe, die zu ihnen geführt haben.
Auch das Erkennen von Emotionen anhand von Gesichtsausdrücken und Haltungen kann man mit Kindern üben. Spielen Sie mit ihnen emotionale Pantomime, bei der einer eine Emotion vorspielt und der andere sie errät. Bei älteren Kindern können Sie versuchen, die Emotion am Stimmfall zu erkennen. Drehen Sie sich um, sagen Sie einen neutralen Satz (z. B. Hallo, wie geht es dir?) in einem Tonfall, der zu einem bestimmten Gefühl passt, und lassen Sie die Kinder erraten, um welches Gefühl es sich handelt. Oder schauen Sie sich bei einem Spaziergang die Leute um sich herum an und versuchen Sie, anhand ihres Ausdrucks und ihres Verhaltens zu erkennen, wie sie sich gerade fühlen.
Emotionale Intelligenz kann man auch durch Geschichten weiterentwickeln. Sprechen Sie während des Lesens mit den Kindern darüber, wie sich die einzelnen Figuren fühlen und warum. Überlegen Sie gemeinsam, was sie tun könnten, damit es ihnen besser geht. Wir haben eine neue Kategorie in der Readmio-App mit dem Titel Beziehungen und Gefühle vorbereitet. Dort finden Sie Geschichten, die dabei helfen, eigene Gefühle zu erkennen, aber auch zwischenmenschliche Beziehungen und die gegenseitige Kommunikation besser zu verstehen. Wir wünschen Ihnen eine abenteuerliche Reise durch die Welt der Gefühle voller interessanter Entdeckungen und Erfahrungen.