Das Laub war schon vor langem von den Bäumen gefallen. Die Baumschläfer und die Eichhörnchen hatten schon alle Nüsse versteckt und die Igel gruben sich langsam in die bunten Blätterhaufen ein. Auch der kleine Bär schlug sich zum letzten Mal den Bauch voll und wartete dann in seiner Höhle auf den Winterschlaf.
Es war schon Dezember und am Morgen war der Wald von Raureif bedeckt. Aber von Schnee war noch keine Spur. Der kleine Bär wälzte sich von einer Seite auf die andere. Er schloss die Augen und zählte Schäfchen. Er zählte an die tausend, doch es nützte alles nichts.
„Ohne eine richtige Decke kann ich nicht schlafen“, brummte er traurig. Wundert ihr euch, was fĂĽr eine Decke er meint? NatĂĽrlich eine Schneedecke. Am besten eine, die die ganze Höhle bedeckt.
Der kleine Bär blickte hinaus und schnĂĽffelte, doch in der Luft lag nicht ein Hauch von Schnee. So ging er spazieren. „Ich gehe, wohin mich meine Tatzen tragen, bis ich eine Decke finde. Wenn meine Tatzen mĂĽde sind, schlafe ich wenigstens leichter ein.“
Der kleine Bär kannte zwar keine Himmelsrichtungen, doch zu seinem Glück ging er nach Norden. Ihr Kinder wisst bestimmt schon, dass es im Norden immer kälter wird. Plötzlich sah er am Horizont eine große steinerne Burg. Auf dem Wegweiser stand: Winterkönigreich, zwei Tage Fußweg. Winterkönigreich? Da muss es ja Schnee geben, dachte sich der kleine Bär und legte einen Schritt zu.
Es war gerade Nacht und an manchen Zäunen hingen weiße Bettdecken. Wahrscheinlich damit der Frost sie ordentlich durchlüftete. Die Bettdecken waren voller kuschelig weicher Federn. Der kleine Bär schnüffelte misstrauisch an einer Decke und ein paar Federn stoben hervor. Er nieste herzhaft. Das ist bestimmt nicht die richtige Decke für mich, dachte er sich.
So schritt er…