Pavol Dobsinsky
Der teuflische Knecht
Ein Märchen von einem Teufelchen, das einem armen Holzfäller sein letztes Stückchen Brot stiehlt. Als Luzifer davon erfährt, muss das kleine Teufelchen ein Jahr lang für den Holzfäller arbeiten.
Es war einmal ein Mann namens Matthias, der die Welt durchstreifte, um nach einer Braut zu suchen. Während er ging, verirrte er sich und fand sich in einem malerischen Dorf wieder, wo er zu einem Tanz ging, und ein schönes Mädchen traf. Gleich am nächsten Tag bat er deren Vater um ihre Hand. Ihr Vater war ein Bauer. Er begrüßte Matthias, setzte ihn in die Küche und bot ihm etwas Wasser an.
„Willst du uns nicht einen Happen aus der Speisekammer holen, meine Liebe?“, fragte der Bauer seine Frau.
Sie ging sogleich, aber nachdem einige lange Minuten vergangen waren, war sie immer noch nicht zurĂĽck.
„Könntest du nachsehen, wieso deine Mutter so lange braucht?“, fragte der Bauer seine Tochter.
Das Mädchen ging zur Speisekammer und schloss die Tür hinter sich, aber sie kam ebenfalls nicht zurück.
„Was in aller Welt machen sie dort?“, fragte der Vater verärgert. Eine weitere Minute verging und er ging selbst, um einen Blick darauf zu werfen.
Matthias wartete in der Küche und saß am Tisch. Die Kuckucksuhr kündigte immer wieder die vergangenen Stunden an, aber noch war niemand zurückgekommen und nach einer Weile entschied er, selbst nachzusehen, ob ihnen etwas geschehen war. Als er jedoch die Tür zur Speisekammer öffnete, fand er alle drei auf dem Boden sitzend, sich umarmend und schluchzend.
„Meine GĂĽte!“, sagte Matthias. „Was ist passiert?“
Aber die drei weinten so laut, dass sie nicht einmal bemerkten, dass Matthias in der Speisekammer war. Er wusste nicht, was er tun sollte, aber nach einem Moment hob die Mutter den Kopf und sagte: „Sieh nur Matthias! Direkt ĂĽber deinem Kopf ist eine Axt im Balken. Wenn ihr beide heiratet und ein Kind habt, werden wir es sicher in die Speisekammer bringen, damit es hier in Ruhe ein Nickerchen machen kann.…