Es war einmal eine kleine Stadt, an deren Rand sich ein kleiner, verborgener Müllplatz befand. Und auf diesem Müllplatz, auf einem Haufen Schrott, lagen zwei alte, verstaubte Fahrräder. Sie lagen im Regen, wurden rostig und warteten, obwohl sie selbst nicht wussten, worauf. Auf einem Müllplatz passiert nämlich eher selten etwas Interessantes.
Eines frühen Morgens brachte der Müllwagen eine neue Ladung Müll und auf den Schrotthaufen kullerte ein drittes Fahrrad: völlig verbeult, aber noch nicht verrostet. Als das Fahrrad die beiden anderen erblickte, fuhr es direkt auf sie zu.
Sobald es sich bewegte, gab es ganz schreckliche Geräusche von sich. Die Räder quietschten, die Kette rasselte, die Bremse kreischte und das Lenkrad pfiff. Es war ein richtiges Orchester – aber eben eins, bei dem man sich die Ohren zuhalten will.
Die beiden verstaubten Fahrräder runzelten die Stirn. Das gelbe Fahrrad sagte: „Also das hat uns ja gerade noch gefehlt!“
Und das weiĂźe Fahrrad meinte: „Drei alte, kaputte Fahrräder, das ist ja noch schlimmer als zwei.“
Alle blickten sich stumm an, bis das neue Fahrrad die beiden begrĂĽĂźte:
„Guten Morgen wĂĽnsche ich. Wie geht es den Herrschaften?“
„Herrschaften…“, winkte das weiĂźe Fahrrad mĂĽrrisch ab. „Uns geht es wunderbar, wie auf einem MĂĽllplatz eben.“
Das neue Fahrrad sah sich um und sagte begeistert: „Also hier ist es viel besser als in dem alten Keller. Sonne, frische Luft, Freunde, hier ist es fantastisch!“
Das gelbe und das weiße Fahrrad wollten sich an die Stirn tippen, doch da sie keine hatten, rissen sie ihre Lenkräder in die andere Richtung und ließen das Fahrrad allein, damit es weiter den schäbigen Müllplatz bewundern konnte.
Da das neue Fahrrad aber supersuper neugierig war, fragte es gleich weiter: „Und warum seid ihr hier auf dem MĂĽllplatz?“
Das gelbe Fahrrad sah noch grimmiger drein und…