Kinder, kennt ihr das Märchen von der eingebildeten Prinzessin? Und kennt ihr auch das vom eingebildeten Prinzen?
Eigentlich war das kein richtiger Märchenprinz. Es war ein normaler Junge. Er hieß Adam und sein Nachname war Prinz. Er wohnte in einem Haus mit großem Garten am Rand der Großstadt und er hatte alles, was er wollte – wie es sich für einen Prinzen gehört.
Seine Eltern waren sehr erfolgreich. Sein Vater war Anwalt und verbrachte die meiste Zeit in der Arbeit. Seine Mutter war Managerin in einer Firma für Sportbedarf. Deswegen bekam Adam von ihr alle Sportausrüstung der Welt. Fußbälle, Tennisschläger, Kajaks und jedes neue Fahrradmodell. Er hatte so viel davon zu Hause, dass er es kaum schaffte, mit allem zu spielen.
Aber das hielt ihn nicht davon ab, sich wie ein aufgeblasener Prinz aufzuführen. Wann immer er mit dem Fuß stampfte, weil er in der Werbung neue Fußballschuhe oder Inliner gesehen hatte, musste er sie haben. Seine Eltern erfüllten ihm all seine Wünsche, damit er nicht sauer wurde.
Es gab nur eine einzige Sache, die Adam nicht hatte. Wisst ihr, was das war?
Freunde. Niemand wollte mit ihm reden. Adam war nämlich auch ein Schreihals und ab und zu benahm er sich so richtig daneben.
Zum Beispiel damals, als Mutter vor seinen Freunden gesagt hatte, dass sie ihm kein Eis kauft. Adam schrie aus vollem Halse den ganzen Weg vom Spielplatz bis zur Eisdiele. Er brüllte und stampfte, bis ihm die arme Mama schließlich doch ein Eis kaufte.
So war es kein Wunder, dass mit jedem Wutanfall und jedem Spielzeug, das er nicht teilen wollten, seine Freunde weniger und weniger wurden, bis zum Schluss keiner mehr übriggeblieben war.
Adam nahm deshalb seinen Fußball, die Fußballschuhe und sein Trikot und spielte ganz allein auf dem…