Es war ein herrlich verschlafener Morgen. Der Wald lag noch im Halbschlaf und nur die Vögel begrüßten mit ihrem Gesang die ersten Sonnenstrahlen. Der riesige Wald stand schon viele Jahre da und war Zufluchtsort und Heimat für viele verschiedene Waldtiere. Und genau hier, in einem Erdloch hinter dem Bach unter der alten Eiche, schlief ein rostbraunes Füchslein neben seiner Mutter.
Nach einer Weile spähte die frostige Wintersonne in das Erdloch und kitzelte den kleinen Fuchs an den Ohren. Fröhlich schlug der kleine Matteo die Augen auf und sprang auf die Pfoten.
„Mama, Mama! Steh auf! Es ist Morgen!“, rief er und grub seinen Kopf in Mamas warmem Fell.
„Du kleiner Racker, es ist doch noch viel zu frĂĽh zum Aufstehen“, sagte Mama Fuchs lachend. Kaum hatte sie ihre Pfoten gestreckt, schlĂĽpfte das FĂĽchslein schon zwischen ihren Beinen hindurch und rannte aus dem Fuchsbau.
DrauĂźen aber blieb es sofort stehen und starrte zum Himmel. Die Sonne hatte sich zwischen den Wolken versteckt und das Wetter war umgeschlagen. Vom Himmel rieselte ein seltsames weiĂźes Pulver. Fasziniert verfolgte Matteo mit seinen Augen die kleinen, kalten Teilchen.
„Was ist das, Mama? So etwas habe ich noch nie gesehen. Es sieht aber schön aus.”
Mama Fuchs folgte ihm lächelnd aus dem Bau. „Matteo, das ist Schnee. Der fällt, wenn der Herbst den Winter ruft und der Dezember kommt“, antwortete sie.
„Dezember? Wer ist Dezember?“, fragte der kleine Fuchs verwirrt.
Die FĂĽchsin lächelte und erklärte: „Der Dezember ist ein Wintermonat. In dieser Zeit versteckt sich das grĂĽne Gras unter einer weiĂźen Schneedecke. Komm jetzt zurĂĽck in den Bau, Matteo, und bleib dort. So schön der Wald im Winter ist, so gefährlich kann er fĂĽr ein Junges wie dich sein. Warte hier auf mich, ich hole uns etwas…